Regelmäßig Entwurmen ?

Veröffentlicht am 13. Juni 2025 um 12:09

Regelmäßig Entwurmen, sinnvoll oder nicht ?

Hat dein Hund auch überall die Nase drin ? Da kommt oft die Frage der Entwurmung auf.Alle 3 Monate entwurmen ? Sicher ist ja sicher oder ? Was macht eigentlich eine Entwurmung ...

Die pauschale Empfehlung, Hunde alle drei Monate routinemäßig zu entwurmen, ist nicht mehr zeitgemäß und kann sogar negative Folgen haben, insbesondere für die sensible Darmflora des Hundes. Moderne tierärztliche Ansätze setzen stattdessen auf eine selektive Entwurmung, die auf dem tatsächlichen Wurmbefall des Hundes basiert. Hier sind die Hauptgründe, warum eine vierteljährliche, prophylaktische Entwurmung unter Berücksichtigung der Darmflora nicht optimal ist:

* Störung der Darmflora durch Überbehandlung: Wurmkuren sind Medikamente, die nicht nur gegen Würmer wirken. Sie können auch die natürliche und wichtige Darmflora des Hundes beeinträchtigen. Diese Gemeinschaft von Mikroorganismen spielt eine entscheidende Rolle für die Verdauung, das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit des Hundes. Eine unnötige, häufige Anwendung von Wurmkuren kann das Gleichgewicht dieser Mikroorganismen stören (Dysbiose) und potenziell zu langfristigen Problemen wie Verdauungsstörungen oder einer erhöhten Anfälligkeit für andere Erkrankungen führen.Im Darm sitzt das Immunsystem !

* Resistenzentwicklung: Der unnötige Einsatz von Wurmkuren kann zur Entwicklung von Resistenzen bei den Würmern führen. Dies bedeutet, dass zukünftige Wurmkuren möglicherweise nicht mehr so wirksam sind, wenn der Hund tatsächlich einen Wurmbefall hat.

* Belastung des Organismus: Wurmkuren sind Medikamente, die den gesamten Organismus des Hundes belasten können. Eine unnötige, häufige Anwendung kann insbesondere bei empfindlichen Hunden zu Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Problemen führen, die die Darmflora zusätzlich negativ beeinflussen können.Außerdem sind die Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen.

* Kein Schutz vor Reinfektion: Eine Entwurmung wirkt nur gegen die Würmer, die zum Zeitpunkt der Behandlung im Körper des Hundes vorhanden sind. Sie bietet keinen vorbeugenden Schutz vor einer erneuten Infektion. Hunde können sich jederzeit wieder mit Wurmeiern infizieren. Eine routinemäßige Entwurmung verhindert diese Neuinfektion nicht und belastet die Darmflora unnötig. Das heißt wir können heute entwurmen, morgen nimmt der Hund neue Wurmeier auf.

* Falsches Sicherheitsgefühl: Die regelmäßige Entwurmung kann ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln, wie gesagt heute entwurmt, morgen wieder Wurmeier aufgenommen. Die Darmflora wird durch die chemische Wurmkur geschwächt und dies erhöht das Risiko einer erneuten Infektion, die dann erneut eine Entwurmung und somit eine weitere Belastung der Darmflora nach sich zieht.Ein Teufelkreis so zu sagen.

* Kosten: Häufige Entwurmungen sind nicht nur für den Hund unnötig, sondern auch mit wiederkehrenden Kosten für den Besitzer verbunden.

Der empfohlene Ansatz ist die selektive Entwurmung, die auf regelmäßigen Kotuntersuchungen basiert. Dabei werden Kotproben des Hundes im Labor auf Wurmeier untersucht. Nur wenn ein Wurmbefall tatsächlich nachgewiesen wird, sollte eine gezielte Behandlung mit einem geeigneten Wurmmittel erfolgen. Dieser Ansatz schont die Darmflora, da nur bei Bedarf in das mikrobielle Gleichgewicht eingegriffen wird.Auch mit Kräutermischungen kann entwurmt werden. Das hilft nicht nur der Darmflora sondern stärkt meist auch noch das Immunsystem .

Vorteile der selektiven Entwurmung unter dem Aspekt der Darmflora:

* Gezielte Behandlung: Nur Hunde mit tatsächlichem Wurmbefall werden behandelt, wodurch die Darmflora unnötigerweise nicht beeinträchtigt wird.

* Vermeidung von Überbehandlung: Die Darmflora des Hundes wird nicht unnötig durch Medikamente belastet.

* Reduzierung der Resistenzgefahr: Der sparsamere Einsatz von Wurmkuren kann die Entwicklung von Resistenzen verlangsamen.

* Erhalt des mikrobiellen Gleichgewichts: Die selektive Entwurmung trägt dazu bei, das natürliche Gleichgewicht der Darmflora zu erhalten und somit die Gesundheit des Hundes langfristig zu unterstützen.

* Kosteneffizienz: Es werden nur dann Wurmkuren benötigt, wenn sie wirklich notwendig sind.

Empfehlungen:Es gibt bestimmte Situationen, bei einem sehr großen Befall zum Beispiel, in denen eine chemische Entwurmung sinnvoll sein kann.

In diesen Fällen sollte jedoch immer die mögliche Auswirkung auf die Darmflora berücksichtigt und gegebenenfalls mit dem Tierarzt / Tierheilpraktiker über unterstützende Maßnahmen (z.B. Probiotika) gesprochen werden.Zudem ist es sehr wichtig den Darm nach einer chemischen Entwurmung wieder auf zu bauen. Denn ein geschwächten Darm kann sich nicht mehr wehren. gegen Würmer, Parasiten und anderen Eindringlingen was ziemlich kontraproduktiv ist und in eine Abwärtsspirale führen kann.Fazit:Eine routinemäßige Entwurmung alle drei Monate ist für Hunde und Katzen nicht notwendig und kann aufgrund der potenziellen Störung der Darmflora sogar nachteilig sein. Mit einer gesunden Ernährung, einer richtigen Darmflora ist der Hund in der Lage Eindringlinge abzuwehren. Sollte sich doch mal ein Wurmbefall zeigen können auch natürliche Mittel eingesetzt werden. Kürbiskerne, Kokosöl, sind nur einige Möglichkeiten von vielen.

Unbedingt Darm aufbauen wenn eine chemische Entwurmung wirklich nötig war .